Gemeinsam durch den Lockdown

Krafttraining in Theorie und Praxis - ein Projekt des Sportprofils Klasse 9 am St. Meinrad-Gymnasium

 

Sportunterricht kann und soll einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung junger Menschen leisten, neben der Förderung motorischer und sozialer Kompetenzen geht es auch um die gezielte Vermittlung von sportartübergreifenden und sportartspezifischen Kenntnissen.  Ein wichtiger Bereich ist hierbei die Fitness, Schüler*innen sollen erkennen, dass ihre Fitness aktiv von ihnen beeinflusst und verbessert werden kann und dass dies für eine gesunde Lebensführung wichtig ist und das eigene Wohlbefinden fördert.
Gerade in Zeiten, in denen die Bewegungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler stark eingeschränkt sind, ist es umso wichtiger, auch einen Ausgleich zum vielen Sitzen am Schreibtisch zu schaffen und die Freude an Bewegung zu fördern.
Nachdem sich der Sportprofilkurs zu Beginn des Schuljahres intensiv mit Trainingsplanung und Trainingssteuerung und dem Bereich der Ausdauer auseinandergesetzt hatte, startete das neue Projekt kurz vor den coronabedingten Schulschließungen mit drei Besuchen im Sportpark des TV Rottenburg. Angeleitet von qualifizierten Trainer*innen lernten die Schüler*innen verschiedene Formen des Krafttrainings kennen, mit und ohne Geräte, und erhielten Einblick in das Faszientraining.
Parallel dazu beschäftigten sich die Sportprofiler*innen im Unterricht mit dem passiven Bewegungsapparat, lernten dabei die Gelenkarten und deren Funktion kennen, den Aufbau der Wirbelsäule und mögliche Ursachen für Bandscheibenvorfälle.
Während des Lockdowns wurde das Projekt als eine Verknüpfung von Theorie und Praxis weitergeführt. Mindestens einmal die Woche führte der Sportprofilkurs online ein gemeinsames Workout durch, mal war es ein Tabata-Training, dann wieder ein sogenanntes Hiit-Training (hochintensives Intervalltraining). Abschließende Besprechungen des jeweiligen Workouts sollten die Schüler*innen sensibilisieren, auf eine gute und saubere Ausführung der Übungen zu achten, sich dabei nicht zu überfordern und auf ihren eigenen Trainingszustand Rücksicht zu nehmen, die Motivation von „Youtubern“ und sogenannten „Influenzern“ zu hinterfragen und sich mit Schönheitsidealen kritisch auseinanderzusetzen.
In Kleingruppen erarbeiteten die Schüler*innen Präsentationen zum aktiven Bewegungsapparat (Aufbau der Muskulatur, Vorstellung verschiedener Muskelgruppen und ihrer Funktion, Muskelfasertypen, Zusammenspiel der Muskeln untereinander uvm.) und zu den Kraftarten, zur Wirksamkeit von Krafttraining und zu verschiedenen Formen des Trainings.
Die Erkenntnis, wie wichtig Sport und Bewegung für Kinder und Jugendliche ist, aber auch für alle anderen, findet gerade in Pandemiezeiten immer mehr Beachtung, auch in den Medien.

Katrin Stolpp, Lehrerin für Sport und Deutsch

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