Migrationsprojekt 17/18

Vom 27.11. bis zum 1.12. wurde im Schuljahr 2017/18 zum dritten Mal das Migrationsprojekt am SMG durchgeführt. Alle neunten Klassen nahmen daran teil. Im Mittelpunkt stand dabei ein Thema, das seit einigen Jahren mehr denn je im Zentrum der Öffentlichkeit steht: Migration.

Los ging es bereits mit einem Startschusstag im Oktober, der die Schülerinnen und Schüler ins Thema einführte und mit dem Auftrag verknüpft war, sich einen Interviewpartner zu suchen, der eigene Migrationserfahrungen hat. Die Bandbreite an Interviewpartnern war sehr groß: Von der eigenen slowenischen Oma bis zu Schülern unserer VABO-Klasse führten die Neuntklässler Interviews durch.

Die eigentliche Projektwoche Ende November stand dann ganz im Zeichen des Themas. Nach einem ersten Tag mit Referenten von außen, die mit den Schülerinnen und Schülern ein Planspiel durchführten und u.a. Ursachen von Migration thematisierten, ging es am darauffolgenden Dienstag nach draußen. Welches Netzwerk bietet Rottenburg Menschen, die neu zu uns kommen? Gestartet wurde im Plenarsaal des Rathauses. Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Jüngling, Flüchtlingsbeauftragter der Stadt Rottenburg, und Frau Johner, Leiterin des Ausländeramtes, begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf eine Rallye, die sie zu unterschiedlichen Stationen über die ganze Stadt verteilt führte. Nur mit Stadtplan und Adressen ausgestattet, steuerten sie Beratungsstellen, die Volksbank, viele ehrenamtliche Angebote, die Volkshochschule usw. an. Dank der bereitwilligen Kooperation der dortigen Ansprechpartner konnten sich die Gruppenmitglieder in kleinen Vorträgen und Gesprächen vor Ort als Experten schulen lassen und von ihren Erfahrungen am Nachmittag in der Schule den Mitschülern berichten.

Am Mittwoch und Donnerstag arbeiteten die Neuntklässler in Kleingruppen an einer selbstgewählten Vertiefungsaufgabe, die sich aus dem Gespräch mit dem Interviewpartner ergeben hatte. Der von einer Organisationsgruppe selbst koordinierte Freitag bildete den großen Abschluss. Alle Gruppen präsentierten ihr Thema, ob als Film, Explainity-Video, Powerpointpräsentation oder unterstützt durch ein Plakat. Kernstück des Vormittags war eine Talkshow, die eine Gruppe mit Gästen von außen durchführte. Hier konnten wir neben Herrn Jüngling den Leiter des Jugendhauses Klause, Herrn Chadli, begrüßen. Weitere Gäste waren Frau Turan, die momentan an unserer Schule ihr Praxissemester absolviert, und zwei irakische und ein syrischer Einwanderer. Kulinarisches Highlight waren selbst zubereitete Speisen der Gruppen, die sich mit der Kochkultur ihres Interviewpartners beschäftigt hatten.

Die Projektwoche hat deutlich gezeigt, dass Berührungsängste auf beiden Seiten nicht angebracht sind und Integration nur gelingen kann, wenn beide Seiten aneinander Interesse zeigen und aufeinander zugehen. Dann wird man feststellen, dass manche Situation ganz zwischenmenschlich und weitaus weniger problembeladen ist wie in den Medien oft dargestellt. Besonders Herr Jüngling forderte die Jugendlichen leidenschaftlich dazu auf, Initiative zu zeigen und sich ehrenamtlich zu engagieren. Nicht zuletzt deshalb, weil auch die vielfältigen Integrationsangebote der Stadt Rottenburg letztlich nur durch starkes bürgerschaftliches Engagement aufrecht zu erhalten sind.

An dieser Stelle gilt unser ausdrücklicher Dank unseren Kontaktstellen, ohne die die Durchführung der Rallye nicht möglich gewesen wäre:

  • Willkommenskultur Rottenburg, Rathaus
  • Volksbank Rottenburg
  • Jugend- und Familienberatungsstelle
  • VHS, Abteilung Deutsch als Fremdsprache
  • Bischöfliches Ordinariat, Abteilung Weltkirche
  • Tafel e.V.
  • Flüchtlingsberatung im Landratsamt
  • VABO-Klasse am SMG
  • Coffee tostay, Evangelische Kirchengemeinde
  • Ausländeramt der Stadt Rottenburg

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